Gerne bemüht man im Bürgermeisterbüro nette, einprägsame Marketingbegriffe, wenn es darum geht, Grünraum in der Stadt zu schaffen: Grüne Achse, grüne Freiräume, öffentlicher Grünraum, urban green uvm. Auch der „Pocket-Park“ zu Deutsch: Taschenpark – darf nicht fehlen, wenn es darum geht, kleine innerstädtische Grünflächen zu beschreiben. Alles schön und gut und sicher ein redliches Bemühen der Stadtvorderen, den steigenden Bedürfnissen der St. Pöltner an Grünräumen und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu entsprechen, aber:
Warum man dann eine gewachsene Grünfläche, etwa den zentralstädtischen Altoona-Park mit seinen großen Bäumen durch ein politisches Prestigeobjekt, nämlich das KiKuLa zerstören und bebauen will, versteht man in der Bevölkerung nicht und sorgt zunehmend für Verärgerung.
Mehr Pflege und kleinräumige Neugestaltung
Würde die Stadt den Altoona-Park besser pflegen und mit kleinen, aber effizienten Elementen gegenüber der vorbeiführenden Promenade gegen Lärm abschirmen, würde das dieser Grünfläche mit ihrem alten Baumbestand endlich jenen Stellenwert zuerkennen, der ihr zusteht. Für das KiKuLa (Kinderkunstlabor) sowie einen in der Planung vorgesehenen In- und Outdoor-Spielplatz, gibt es geeignetere Standorte. Und dies wie bereits an anderer Stelle erwähnt, mit besserer Luft für die Kinder und ohne Lärmbelästigung durch den vorbeiführenden Verkehr.
Vis-a-vis der Grillparzer-Schule findet sich eine, für städtische Hortbetreuung und Musikfrühunterricht genutzte, aber heruntergekommene Villa und dahinter anschließend das alte Forum-Kino: mit einigen baulichen Veränderungen und geringeren Investitionen als den 12 bis 15 Mio Euro, wäre dieser Standort in Grünruhelage für Kinder wesentlich geeigneter und der Gesundheit zuträglicher.
Bodenversiegelung und Grünraumverbauung müsste nicht sein
Dabei versiegelt Österreich täglich sowieso schon eine Fläche von 13,5 Hektar Grünfläche – und damit so viel wie kein anderes EU-Land. Wenn das so weitergeht, so werde Österreich 2050 so gut wie zugepflastert sein, wird der Biologe Franz Essl von der Universität für Bodenkultur in Wien jüngst im „Kurier“ (Printausgabe vom 2. August 2020, Seiten 6-7) zitiert. (wp)
FOTO: Am Standort einer stadteigenen Villa in der Grillparzerstraße in Kombination mit dem alten Forum-Kino wäre das Kikula besser aufgehoben.
Weiterführende Artikel:
PROFIL: Verbauung und Versiegelung von Grünflächen
NÖN: Österreich ist Europameister im Bodenverbrauch
ORF: Bodenverbrauch kann Arbeitsplätze kosten – St. Pölten wächst durch seine Wiennähe
Kurier: Leider derzeit kein frei zugänglicher Online-Link zum Printartikel vorhanden
Artikel wird bei Bedarf ergänzt
Zurück zur STARTSEITE
[…] Drohende Umwidmung des Parks zu Sondergebiet (samt Garage) Dem Park droht eine Umwidmung zu einem Bauland „Sondergebiet“ unter anderem mit Garage und damit die Zerstörung. Obwohl es diese Umwidmung noch gar nicht gibt, trommelt die Politik und mancher Begünstigte, dass hier ein „Kinderkunstlabor“ – von dem niemand weiß, was es wirklich sein wird, gebaut wird. Politisches Prestigeprojekt statt Park? Die Politik will am Standort „Altoona-Park“ ein Prestigeobjekt errichten und partikulare Wirtschaftsinteressen bedienen. Für dieses Prestigeprojekt, dessen Kosten vorläufig auf 12 bis 15 Mio. Euro geschätzt werden, gibt es wesentlich besser geeignete, kindergerechte und umweltfreundlichere Standorte. […]
[…] Gänze zu bewahren! Retten wir den Altoona-Park! Für das „Kinderkunstlabor“ gibt es Standorte ohne schädliche Autoabgase – im Grünen und ohne einen Park zu […]